Mit knapp 70 Teilnehmern war am gestrigen Sonntag die zweite Vorstellungsveranstaltung der CSU Wasserburg zur Kommunalwahl gut besucht. Bei einem Weißwurst-Frühschoppen im Pfarrsaal St. Konrad standen die Stadtratskandidaten und die Bürgermeisterkandidatin Heike Maas den Wählerinnen und Wählern Rede und Antwort.
Nach der persönlichen Vorstellung aller Wahlvorschläge erläuterte Maas kompakt das Wahlprogramm. Die CSU sehe in den nächsten Jahren insbesondere Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt beziehungsweise für die Wirtschaft, durch die alternde Gesellschaft und für eine „enkeltaugliche“ Stadtentwicklung im Hinblick auf Umwelt und Klima.Neben vielen eigenen Ideen der CSU betonte Maas die Wichtigkeit, dass die Bedürfnisse der Bürger systematisch berücksichtigt und zu einer gemeinsamen Strategie ausgearbeitet werden. Mit der „offenen Rathaustür“ als Bild für ein politisches Verständnis der Stadt als Dienstleister verwies sie auf ihre langjährigen Erfahrungen aus dem Beruf als Projektleiterin und bei verschiedenen ehrenamtlichen Initiativen: „Es geht stets darum, Bedarf und Ziele der Betroffenen zu erkennen, gemeinsam nach Lösungsansätzen zu suchen, ein Konzept für die Umsetzung zu erstellen und dann die Durchführung zu organisieren.“
Für Maas wurden in der Vergangenheit in Wasserburg richtige Entscheidungen gefällt, von diesem Erbe würde man aber nun zehren. Es fehle jetzt ein Konzept für die Zukunft und stattdessen würden gerade „nur die beglückt, die am lautesten schreien“. Um den hohen Lebenswert in Wasserburg zu erhalten, bräuchte man neue Ideen und frische Kraft. „Wenn Sie einen Besen 18 Jahre lang hernehmen, dann brauchen Sie auch mal einen neuen, um wieder richtig fegen zu können“, veranschaulichte Maas ihre Einschätzung unter großem Applaus.
Im Anschluss an die Vorstellung des Programms ergab sich eine rege Diskussion zu vielen Einzelaspekten. Dabei nahmen sowohl Maas und die amtierenden Stadträte als auch die Kandidaten Stellung. Breite Zustimmung gab es hier für die Eisbahn, die abgesehen von Verbesserungen in der Kooperation mit der ortsansässigen Gastronomie, der Notwenigkeit von mehr Toiletten und ein paar Überlegungen zur genauen Position der Bauten allseits befürwortet wurde. „Die Wasserburger haben mit den Schlittschuhen abgestimmt“, sah sich der CSU-Ortsvorsitzende Wolfgang Schmid in der konsequenten Haltung der eigenen Stadtratsfraktion bestätigt.
Die Kritik an der Ausrufung des Klimanotstandes in der Stadt Wasserburg wurde von den CSU-Vertretern einhellig bestätigt. Der Begriff wäre in der Sache und im historischen Verständnis unangemessen und würde auch falsche politische Akzente setzen. In Anlehnung an die von Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer in Rosenheim angestoßenen Klimaschutz-Initiative müsste für die nachhaltige Entwicklung ein positives Leitbild geprägt werden, bei dem, so Maas, „jeder Wasserburger, je nach Lebenslage, den ihm möglichen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann“.
Dafür würden „Angebote statt Verbote“ benötigt und man müsse die Themen „ideologiefrei und lösungsorientiert“ angehen. Als ein Beispiel für eine aktivierende Vorgehensweise präsentierte der CSU-Stadtratskandidat Jakob Schedel die Vorstellung des Kandidatenteams von einem durchgängigen Radweg „vom Badria bis zum Bahnhof“, der die Attraktivität der Nutzung des Fahrrads für Familien und auf dem Schulweg steigert. Bestandteil dieser Überlegungen sind Fahrradspuren und Querungshilfen genauso wie eine Fußgänger- und Fahrrad-Brücke über den Inn und die Umgestaltung der ehemaligen Bahnstrecke zum Radweg.
In Bezug auf die Vertretung der Stadt Wasserburg im Landkreis Rosenheim betonte die CSU-Kreis- und Stadträtin Elisabeth Fischer und der CSU-Stadtrat Georg Machl die Wichtigkeit der Wahlbeteiligung der Wasserburger Bürger und die Schwerpunktsetzung bei der Wahl für Wasserburger Kandidaten beziehungsweise solche, die den Norden des Landkreises vertreten. Zum Beispiel als Schul- und Klinikträger, bei der Infrastruktur oder dem Öffentlichen Personennahverkehr nehme der Landkreis eine wichtige Rolle in Wasserburg ein, die vom Kreistag politisch gestaltet wird.
Die Kandidateninfos und weitere Details des Wahlprogramms sind jederzeit auf der Webpage der CSU Wasserburg am Inn einsehbar. Die Wasserburger Bürger haben außerdem am Sonntag, 16. Februar 2020, um 10.00 Uhr im Schützenheim Reitmehring nochmals die Gelegenheit das CSU-Wahlprogramm kennenzulernen. Mit dabei sein wird dort auch der CSU Landratskandidat Otto Lederer.
Außerdem stellten sich vor:
Maas Heike (52) Dipl. Kauffrau, selbständig (Bürgermeisterkandidatin)
Bauer Markus (52) Geschäftsführer, Stadtrat (Fraktionsvorsitzender)
Machl Georg (40) Verwaltungsfachwirt,
Stadtrat Fischer Elisabeth (69) Erzieherin, Kindertagesstättenleiterin i.R., Stadträtin
Schedel Jakob (40) Sparkassenbetriebswirt
Küspert Annette (57) Gesundheits- und Krankenpflegerin, Fachkraft für medizinische Fußpflege, selbständig
Schmid Wolfgang (60) Lehrer f. Pflegeberufe, Stadtrat
Huber Simone (26) Rolladen- und Sonnenschutz-Mechatronikermeisterin, Geschäftsführerin
Krumpholz Lukas (23) Student
Dr. Wagner Sandra (49) Zahnärztin
Dr. Girbaci Stefan (33) Facharzt für Innere Medizin, Hausarzt
Sawran Tatjana (56) Diplom Lehrerin (RUS), Verkäuferin
Karthäuser Sven (52) Diplom Betriebswirt
Misch Michael (41) Industriekaufmann
Dr. Piehler Stefan (51) Kaufmännischer Leiter
Neuner Thomas (33) Bankbetriebswirt (BC)
Welponer Arno (39) Export Manager (Mag.)
Klammer Kevin (25) Bankkaufmann
Fellermayr Hannes (29) Glasermeister, Geschäftsführer
Lambacher Norbert (52) Krankenkassenfachwirt
Pleizier Fabian (34) Polizeibeamter
Klobeck Christoph (43) Heim- und Haustextilfachwirt, Geschäftsführer
Zeislmeier Robert (52) KFZ-Elektriker-Meister, Geschäftsführer
Rahm Martin (42) Dipl. Betriebswirt, selbständig